# 13 Katrin Bruder, Josef Klammer, Veronika Dreier
Luciafest / Chanukka
Bitte ziehen sie ihre Schuhe aus und treten sie einzeln ein. Schließen sie den Vorhang und nehmen
sie einige Minuten Platz. Begegnen sie ihrer subjektiven Meinung und der objektiven Sachlichkeit mit
dem Oszillieren zwischen beiden Haltungen. Atmen sie ein. Atmen sie aus. INTROSPECTION.
Laut dem Psychoanalytiker Jaques Lacan entsteht Identität durch eine verkennende Projektion seiner
selbst. Das Subjekt ist laut Lacan ein Sprachwesen. Es wurde durch die symbolische Ordnung der
Sprache geprägt. Veronika Dreiers „Meditationsbild“ steht hier für das Imaginäre, das Bildhafte, das
Metabild. Josef Klammers Soundinstallation verkörpert das Symbolische, das sprachliche Zeichen, das
in Verbindung zu anderen sprachlichen Zeichen steht. Die Besucher_innen der Rauminstallation
stehen für das Reale, dem unauflösbaren Rest, der in den anderen beiden Ordnungen, dem
Imaginären und dem Symbolischen, nicht aufgeht.
Selbstbeobachtung ist ein Mittel, um Selbsterkenntnis zu gewinnen, und somit eine uralte Forderung
der Philosophie: „Erkenne Dich selbst“.
Atmen sie ein. Atmen sie aus.
Kati Bruder (*1978 in Graz) ist Fotografin. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit der Subjekt-Objekt
Beziehung beim Betrachten eines Bildes sowie der Reflexion des Blicks und dem Vorgang des
Sehens als kulturell geprägter Prozess auseinander. Sie erhielt 2015 den Förderpreis für Fotografie
der Stadt Graz und 2017 das Staatsstipendium für künstlerische Fotografie. Kati Bruder lebt in
Wien und arbeitet international.
Veronika Dreier (*1954 in Voitsberg) ist bildende Künstlerin. Seit Mitte der 70er-Jahre untersucht
Dreier den Begriff Kunst als soziale Strategie und beschäftigt sich u.a. mit den Themen Medien,
Frau, Repräsentation und öffentlicher Raum. 1994 erhielt sie das Staatsstipendium für Bildende
Kunst sowie den Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Graz. Den Menschenrechtspreis des
Landes Steiermark bekam Dreier 2008 verliehen. Veronika Dreier lebt und arbeitet in Graz.
Josef Klammer (*1956 in Lienz) ist Musiker und Medienmusiker. Er arbeitet seit Mitte der 80er-
Jahre an der Erforschung, Erweiterung und Transformation medienimmanenter Musikprozesse.
Klammer erhielt u.a. den Förderpreis für Computer-Musik des österreichischen
Bundesministeriums und 2015 den Award of Distinction (Prix Ars Electronica). Josef Klammer lebt
in Graz und arbeitet international.
Die Eröffnung findet um 18:30 Uhr im Stall X statt.