Districta #23: Die besten Pferde sind noch im Stall

Vom 28. April bis zum 30. April in der CREAU

Eröffnung / Freitag 28. April / 19 bis 21 Uhr
Ausstellung /Samstag, 29. April / 14 bis 21 Uhr
Ausstellung & Finissage / Sonntag, 30. April / 14 bis 20 Uhr

Täglich ab 20 Uhr ist die Soundpharmacy geöffnet

Fr / Mascha Dabelka
Sa / Bird People
So / Ana Threat

KUNST-WETTBEWERB

DISTRICTA # 23 ist ein kunstbasierter Wettkampf der Künstler_innen dazu auffordert, Besucher_innen von ihrer Kunst zu überzeugen. Die Besucher_innen werden ermuntert ihre gesicherte Position des „innerlichen Kritikers“ aufzugeben und Punkte an ihren jeweilige_n Favoriten_in im eigens dafür eingerichteten „Kunst-Wettbüro“ zu vergeben. Der Gesamterlös der „Kunstwette“ kommt ausschließlich jenem_r Künstler_in zugute der/die das „Wett-Rennen“ gemacht hat.

Viel Glück!

Fotos von Lisa Leutner

curated by selfsightseeing company
District #1: Leslie De Melo

District #1: Leslie De Melo

Projekttitel: Pferde die vom Himmel fallen

Mit einem Lipizzaner hat alles begonnen: Vor längerer Zeit ist Leslie De Melo ein weisses Pferd aus der Spanischen Hofreitschule im Traum erschienen. Seither malt er Bilder von Pferden. 18 Ölgemälde mit dem Zentralmotiv sind inzwischen entstanden, eine Auswahl davon zeigt der Künstler bei der DISTRICTA # 23 unter dem Motto: "Die besten Pferde sind im Stall zu sehen."

Die Ausstrahlung der Pferde pendelt zwischen tänzerisch naiv und ursprünglich mystisch. Für den Künstler sind Pferde anmutig bezaubernd und verkörpern das Element Feuer. In vielen Kulturen der Welt werden Pferde verehrt. In Nordindien zum Beispiel glauben die Menschen daran, dass Pferde den den Göttern sehr nahe stehen und Entsandte des Himmels sind. Das Motiv des Pferdes als Symbol steht für Freiheit, Schönheit, Edelmut und Stärke. Das Pferd bringt den Menschen als Wesen Freude und steht für Neubeginn, Risikofreude, Spontanität und Energie.

DE MELO geht intuitiv an das Thema heran, er formuliert impulsive emotionale Zustände. Das Pferd steht mitten im Bild oder ragt aus einem sehr bewegten Hintergrund heraus.

District #2: Alexandru Cosarca

District #2: Alexandru Cosarca

Projekttitel: I wish I woof woof

Von April 2016 bis Februar 2017 hat Alexandru Cosarca im zweiten Bezirk wartende Hunde vor dem Supermarkt fotografiert.

„Einerseits, weil ich für ein Theaterstück einen Hund gespielt habe, zum Anderen aber auch, weil ich es lustig und schön fand, den Vierbeinern aus meinem Bezirk eine Plattform zu geben, sie quasi zu präsentieren.“

Gesellschaftlich werden Hunde als Besitz gesehen. Darf man fremde Hunde überhaupt einfach so fotografieren? Mit dieser Frage im Kopf musste das Abdrücken für den Künstler immer rasch gehen. Alexandru Cosarca fotografiert generell analog, aber bei der Arbeit „I wish I woof woof“ ging es darum,
so schnell wie möglich zu sein. Aus Angst, dass ihn das Herrchen oder das Frauchen ansprechen könnten, hat Alexandru Cosarca seine Fotos mit seinem Handy gemacht.

Die Bilder sind in älteren Rahmen gelegt, um das nostalgische Vintagegefühl von seinem Bezirk wieder zu spiegeln. Der in Rumänien geborene Künstler lebt und arbeitet im zweiten Bezirk.

District #3: Raya Ivanova

District #3: Raya Ivanova

Projekttitel: wohin

Raya Ivanova wandert durch die Stadt und macht Fotos, die sie dann in Fotocollagen verwandelt. Diese Fotocollagen inspirieren ihre Gemälde.

Die beiden Bilder, die sie hier ausstellt, sind Teil einer langen Beschäftigung mit der Stadt Wien und stellen Eindrücke aus dem dritten Bezirk dar, wo sie wohnt und arbeitet. Die zwei Werke kombinieren Ein- und Ausblicke ihrer Wohnung in der Keilgasse und deren Umgebung.

„Die Urbanität, die uns so bekannt und langweilig vorkommt, war seit der Kindheit unser Wegweiser und hat uns eine Menge über Dimension, Distanz und überleben beigebracht. Wir haben sie gemacht und sie hat uns gemacht.“

District #4: Maximilian Kolten

District #4: Maximilian Kolten

Projekttitel: Time To Learn To Feel Free

Der vierte Bezirk ist Pionier, was die Etablierung der Queerszene betrifft. Hier haben einschlägige Bars und Lokale eine lange Tradition.

Die Werke von Maximilian Kolten sind unter dem Projekttitel „Takes a long time to learn to feel free” benannt, welcher sich an eine Zeile aus dem Song „deep in vogue“ von Malcom Mclaren anlehnt. Dieser Song und das entsprechende Musikvideo leisteten einen großen Beitrag dazu, das Voguing und die Voguing-Community einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Nichtsdestotrotz kann und sollte der Diskurs über Geschlechterrollen und Körperbilder dekonstruiert werden, wie es Koltens Arbeiten machen, um die Substanz zu verstehen, aus der sie gemacht sind. Den eigenen Standpunkt zu hinterfragen, gibt uns die Möglichkeit einen Blick darauf zu erhaschen, wie normative Mechanismen konsolidiert werden und funktionieren.

District #5: Stephan Genser & Simon Goritschnig

District #5: Stephan Genser & Simon Goritschnig

Projekttitel: Gerissen (Arbeitstitel)

Die Idee zum Konzept hat ihren Ausgangspunkt in den "Abrisszetteln", die im öffentlichen Raum angebracht werden und auf denen um etwas gebeten oder etwas angeboten wird. Wohnungen - Mitbewohner_innen - Klavierunterricht - Autos.

Genser und Goritschnig sehen diese Abreißzettel als eigene Kunstform, die es erlaubt, sich einerseits gestalterisch auszutoben – durch eigene Fotos, Zeichnungen etc. – und andererseits mit den Menschen, die in der Nachbarschaft leben, in Kontakt zu treten.

Durch die Anbringung dieser Zettel im fünften Bezirk bitten sie um Beiträge für ihren Ausstellungsraum – um Objekte, Fotos, kleine Kunstwerke, Texte und ähnliches. Die gesammelten Ergebnisse präsentieren sie gemeinsam mit Fotos der Abreißzettel in ihrer Box.

District #6: Mariela Schöffmann

District #6: Mariela Schöffmann

Projekttitel: Portraitmaschine

Diese Maschine ist eine hypride Konstruktion, zwischen humanoiden, technischen und mechanischen Triebwerken und dadurch ganz anders als ein Fotoapparat.

Denn „aufgenommen“ wird über die menschliche Linse. Die Künstlerin befindet sich in dem Objekt und zeichnet Portraits von Besuchern. Die zu portraitierende Person positioniert sich bequem auf den für sie vorgesehen Platz, ihr gegenüber steht die Portraitmaschine. Mittels eines akustischen Signaltons beginnt die Maschine – ergo die Künstlerin – die markantesten Züge des Gesichtes zu erfassen. Hierbei geht es um keine fotorealistische Darstellung des Models.
Der Arbeitsprozess im Inneren der Maschine wird mit einem Animationsloop veranschaulicht, die dazugehörigen maschinellen Geräusche gibt es dabei zum Hören.

Die Maschine dient der Künstlerin als Verkleidung, auch um Abstand zu gewinnen. So kann die Künstlerin tief in die Intimität des Gesichtes eindringen, ohne dabei ihren eigenen Schutzraum zu verlassen.

District #7: Anna Lerchbaumer

District #7: Anna Lerchbaumer

Projekttitel: Souvenirs on Tour

In ihrer Box bereitet Anna Lerchbaumer gesammelte Souvenirs von den Bewohner_innen des siebenten Bezirks auf, welche durch kleine Anekdoten ihrer Besitzer_innen belebt werden.

Der Urlaub ist eine Fluchtbewegung aus der Wirklichkeit und stark ritualisiert. Wir fotografieren, flanieren und sonnenbaden. Rollen- und Rhythmuswechsel prägen die kostbaren Tage. Mitbringsel sind aufgeladen mit den schönsten Erinnerungen, zahlreichen Geschichten und werden als Zeugnisse nach Hause mitgebracht – Fabrikationen der Sehnsuchtproduktion und Wunscherfüllung.

Egal, ob Marienbild, der vom Salzwasser geschliffene Stein oder der exotische Reiseführer – Erinnerung ist gegenständlich, der Gegenstand ist die Erinnerung. Denn "se souvenir" bedeutet schließlich nichts anderes.

District #8: Jelena Micic

District #8: Jelena Micic

Projekttitel: Achtung Baustelle

Mit der Optik von einer Baustelle befasst sich das Projekt aus dem achten Bezirk. Wie verändern Bauarbeiten einen Strassenraum?

Die Künstlerin Jelena Micic setzt in ihrer Box vor allem Markierungen in Szene. Micic fotografierte dazu die unterschiedlichen Straßenmarkierungen von Bau-Arbeiter_innen.

Diese Zeichen stellen in der Regel die Orte für eine mögliche Korrektur oder ein unbekanntes Messsystem dar. Ähnliche Markierungen finden sich auf den skulpturalen Strukturen aus Bauholz. Diese Objekte markieren den Arbeitsbereich und warnen die Passanten.

Die Arbeit besteht aus drei 1:1 skalierten Skulpturen auf dem Boden und einer Reihe von Neonmarkierungen.

District #9: Sandra Kosel

District #9: Sandra Kosel

Projekttitel: NINE.

In ihrer Box stellt die in Graz geborenen Künstlerin Sandra Kosel, die sich schon lange mit Urban Art in Wien beschäftigt den Raum NINE vor:

ein Streifzug durch die Hood: House & Garden, Sex & love, Petting, Shape your body, 7 Escapes und Spring & Style sind einige Schlagworte dazu. Ein flanierender Rundblick durch den neunten Wiener Gemeindebezirk zeigt Wichtigkeiten und Nichtigkeiten – schmunzelnde Hingucker und stille Sichtweisen im NINE. (Maga)Zine liegen auf.

„Entlehnte“ Magazinthemen eröffnen neue Kontexte und lassen uns einen anderen Blick auf das, was uns umgibt werfen. Wie sieht die unprätentiöse und doch füllige Umgebung aus? Wer oder was prägt das Bild? Was löst es in uns aus?

Auch eine Verlosung wartet auf das Publikum, denn NINE gibt sich diesmal her: Zehn Mal ultimative Druckversionen können gewonnen werden. Der Haupttreffer erhält zusätzlich den einmaligen (Photo)Walk durch "den Neunten".

 District #10: Gruener.Li

District #10: Gruener.Li

Projekttitel: Rummel Rummel

Gruener.Li durchstreifen im Schutze der Dunkelheit als Piraten verkleidet den zehnten Bezirk. Hier fanden sie diverse Zivilisationsüberbleibsel als Baumterialien.

Der Böhmische Prater ist Ausgangspunkt für ihre Installation aus der Serie RUMMEL RUMMEL. Mit handwerklichem Geschick und dem genialen Konzept des Wilden Denkens ist eine soziale Skulptur entstanden. RUMMEL RUMMEL ist ein interaktiver hedonistischer Fuhrpark bestehend aus holzkonstruierten, rollbaren Objekten wie Minigolfbahnen, Tischtennisplatte, Glücksrad, Theke und mit Konfetti gefüllten „Rollboxen“. Gebaut wird stetig mit gefundenen oder geschenkten Materialien.

"Danke, Danke. Wir nehmen die Favoritenrolle gerne entgegen. Der Ball ist und bleibt. Ein Spiel geht. 90 mal 60. Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Klonnck. Klapper. Ratatuille. Jedes Los beginnt."

 District #11: Michael Gülzow / Pferd

District #11: Michael Gülzow / Pferd

Projekttitel: Riding in the Sunshine (interaktive Inszenierung eines Reiterportraits)

PFERD – ein Offspace in einem Studentenheim beim Gasometer im elften Bezirk, unweit der Stallungen vieler Wiener Fiaker – entsendet Michael Gülzow als bestes Pferd aus seinem Stall zur DISTRICTA #23.

Der Künstler beantwortet seinen Box-Besucher_innen mit einer interaktiven Inszenierung die Frage: „Wie sehe ich wohl hoch zu Rosse aus?“ Mit seinen Fotos stellt er auch für jene, die noch nie zuvor auf einem Pferderücken gesessen haben, optisch das Gefühl her, Profi auf dem edlen Tier zu sein.

Zwei Bildschirme simulieren einerseits das Pferd, andererseits die Umgebungslandschaft – dazwischen der_die vermeintliche Reiter_in.

Durch die Anordnung der Monitore entsteht der echte Eindruck einer Reiterposition. Selbstverständlich darf sowohl das Pferd, als auch die Umgebung gewählt werden.

District #12: Moya Hoke / Susi Rogenhofer

District #12: Moya Hoke / Susi Rogenhofer

Projekttitel: Meidlinger Sirenen

Moya Hokes Sirenen aus der Serie "Golden No Things" in Form von goldenen, gestalteten Mündern bezirzen die Betrachter_innen: sie symbolisieren jene monetäre Versuchung, die blind und taub gegenüber jeglicher Warnungen und Bedenken macht.

In der Box bewegen diese Münder sich zu den Chorgesängen von Susi Rogenhofers Projekt GEMEINDEBAUTÖNE. Ein Gemeindebau wurde im 12. Bezirk im Frühling 2016 zur Bühne: Auf den Balkonen sangen die Bewohner_innen des August Fürst Hofs gemeinsam mit dem Arbeiter Sängerbund Favoriten und mit anderen bekannten Künstler_innen und Bands bekannte Lieder, die das Verlangen nach sozialer Gerechtigkeit und mehr materiellem Wohlstand artikulierten.

Holz, Buchbinderleinen, Schlagmetall, Motor 75 x 75 x 12 cm.
Technische Unterstützung: Hans A Blast.

District #13: Naomi Devil

District #13: Naomi Devil

Projekttitel: Hedonati

Die Ausstellung zeigt Arbeiten einer zusammenhängenden Serie, die von diesem barocken Flair inspiriert wurden.

Die Künstlerin Naomi Devil lebt und arbeitet neben dem schönen, barocken Schloss Schönbrunn im 13. Bezirk. Das monumentale Schloss mit Garten verzaubert nicht nur Tourist_innen, sondern übt eine ständige Faszination auch auf die regelmäßigen Spaziergänger_innen aus. Die Ausstellung zeigt Arbeiten einer zusammenhängenden Serie, die von diesem barockem Flair inspiriert wurden.
Die Künstlerin verwendet hierzu Portraits aus historischen Gemälden von der Renaissance bis zum Barock und positioniert die Figuren in neuen zeitgenössischen Kontexten um die Unterschiede der verschiedenen Epochen zu unterstreichen und Humor in die Situationen einzuhauchen.

So werden barocke Hofdamen Alkohol trinkend oder eine Zigarette rauchend, in männlichen Posen und Jedi-Ritter-Kostümen mit Lichtschwertern dargestellt. Auch Gemälde von den alten Meistern, die Szenen und Figuren der griechischen Mythologie zum Inhalt haben dienen Naomi als Vorlage.

Naomi Devils Spezialität ist es, einen minimal absurden und ironischen Blick auf eine bestimmte Sache zu werfen, der den Betrachter verwirrt und verwundert zurück lässt. Ihr Wunsch ist es, ihren Werken eine gewisse Hieronymus Bosch Qualität zu geben, die das zu rationale westliche Gehirn herausfordert.

District #14: Thomas Havlik & Rica Fuentes Martinez

District #14: Thomas Havlik & Rica Fuentes Martinez

Projekttitel: Orgon Akkumulator

Die interaktive Installation von Thomas Havlik und Rica Fuentes Martinez erinnert an die brutistische Kunst der Malbücher einer ehemaligen Langzeitbewohnerin der Baumgartner Höhe im vierzehnten Bezirk und thematisiert die Sichtbarkeit bzw. Unsichtbarkeit sozialer Randgruppen und die Reibungsfläche zwischen Funktionalität und Dysfunktionalität in unserer Leistungsgesellschaft.

In der Box findet sich hinter einem roten Bühnenvorhang ein diverses Universum: Collagen aus einem Original-Objekt Malbuch, das Unterbewusstsein darstellende visuell-poetische Arbeiten, eine Licht und Sound-Installation, eine interaktive Klanginstallation, die Fotoserie „one flew over the cuckonet“ und ein Zuckerlspender mit verschiedenfarbigen „Smarties“. In Anlehnung an Psychopharmaka zeigt eine Legende welche Farbe für welche Stimmung zuständig ist.

Mit einem Launchpad fordern Thomas Havlik und Rica Fuentes Martinez die Besucher_innen zu einem "Soundeingriff" auf. Auch Spontanperformances sind geplant.

District #15: Kati Bruder

District #15: Kati Bruder

Projekttitel: WIR ANDEREN - auf der Suche nach der "idealen" Gemeinschaft

Mit ihrer Kamera hat sich Kati Bruder auf die Suche nach der idealen Gemeinschaft gemacht. Gefunden hat sie Augenblicke, in denen gemeinschaftliches aufleuchtet, für kürzere oder längere Momente, aber das kann die Kamera schon nicht mehr festhalten.

Kati Bruder dokumentiert die Sehnsucht der Menschen, miteinander in Beziehung zu sein, anerkennend und anerkannt. Der Zustand der Resonanz kann sich nämlich einstellen – auch und gerade dann, wenn die Unterschiede groß sind. Das ist das geheime Wunder der Diversität, dass sie verbindend sein kann, wenn man das Zauberwort kennt: Anerkennung.

Das fotografische Projekt basiert auf einem Text aus dem Lettre International 02/2012: "Am Liebsten ist mir, wenn alle richtig verteilt werden, die Irren in die Irrenanstalt, die Mörder ins Zuchthaus, und wir Anderen zu Hause, damit wir und das Ganze im Fauteuil beim einem Tässchen Kaffee ansehen." - Beltempo

- Text von Ursula Baatz -

District #16: Petra Paul

District #16: Petra Paul

Projekttitel: SHOEZ

SHoEZ ist ein Projekt mit uf dem Boden im 16. Bezirk gefundenen Gegenständen.
Zwei Tafeln mit dem Wort SHoEZ sind rechts und links an der Wand angebracht. In der Mitte des Raumes befindet sich eine Skulptur aus gefundene Schuhen und Holzleisten. Die Skulptur erzählt von Lebenswegen ihrer ehemaligen Besitzer_innen und verweisst auf die etablierte Wegwerfgesellschaft.

Die multimediale Künstlerin Petra Paul arbeitet mit Fotografie und Objekten. Sie macht Film und Performance und kritisiert als feministische Künstlerin Gender-Stereotype, Sexismus und das Patriarchat. Sie verwendet Menstruationsblut und stellt informelle und monochrome Bilder her.

In der Fotografie spielt sie mit Gender-Rollen, mit Männlichkeit und Weiblichkeit, um auf die Konstruktion beider hinzuweisen. Sie setzt sich mit den Medien Fotografie, Film und Performance für Toleranz und Frieden, gegen Rassismus, Fremden-feindlichkeit, Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit ein.

In ihren Arbeiten verwendet sie immer wieder Gegenständ, die sie auf der Straße findet.

District #17: Daniela Weiss

District #17: Daniela Weiss

Projekttitel: Restricted Area #17

Das Projekt RESTRICTED AREA #17 spielt im Jahr 2021, wo die komplette Verschmeltzung von virtueller und realer Welt schon stattgefunden hat. Fantasiefiguren jeglicher Art sind Teil unserer Umgebung geworden.

Im 17. Bezirk, den einst der Linienwall durchquerte, wurden Passanten befragt, welche Verbesserungen sie 2021 gerne in ihrer Nachbarschaft hätten. Aus den Antworten wurden Charaktere generiert und mit Animationstechnik in die Umgebung gesetzt. Die einzelnen Animationen wurden über eine Augmented Reality App (Artivive) mit statischen Bildern verknüpft, sodass die Besucher_innen direkt über ihr Smartphone oder Tablet die Videos sehen können. Die Besucher_innen erfahren die einzelnen Szenarios, indem sie ein reales Medium (Bild) mit einem virtuellen Medium (AR) verbinden.

Die Besucher_innen werden Teilgeber der Installation und ermöglichen dadurch die Verschmeltzung von virtueller und realer Realität.

District #18: Marie-France Goerens

District #18: Marie-France Goerens

Projekttitel: To Do

Bei der Arbeit in ihrer Box geht es der Künstlerin Marie-France Goerens um eine Verlagerung bzw. Verschiebung von einem Ort zum Anderen.

Mittels „Displacement“ stellt sie eine Relation zwischen zwei Orten her. Dabei verrückt sie nicht nur Alltagsgegenstände von einem Kontext zu einem anderen, sondern verlagert auch den Ort mit seinen Geschichten, Wirkungsweisen und Diskursen. Raum wird laut Foucault nicht als „neutraler Raum“ begriffen, sondern wird vielmehr als soziales Geflecht verstanden. Im Rahmen von "Artwalk 18" hat sie eine Wohnung im 18. Bezirk ausgeräumt und für ein Wochenende in einen Ausstellungsort verwandelt. Die Wände sind mit Post-It zugepflastert und stellen die To-Do Listen dar, die jeder von uns sich selbst auferlegt, es entsteht sozusagen ein fiktiver Raum. Dem gegenüber wird der reale Raum eingespielt und zwar durch den Klang der Singvögel aus dem Pötzleinsdorfer Schlosspark. Es entsteht eine Konkurrenz zwischen fiktivem Raum und realem Raum und wirft die Frage auf, wo bleibt der freie Raum?

Gefundene Sachen aus der Putzkammer des Hauses im 18. Bezirk dienen als Werkzeug für skulpturale Objekte. Die Form der Objekte hat sich an den Ecken und Kanten von Raum, den Hockern, der Leiter und der Schaufel orientiert und dadurch gemeinsam mit den Gipsstiften, neue Formen entstehen lassen.

"Mein wichtigstes Anliegen ist, die Existenz – der Mensch in seinem Alltag mit seinen körperlichen und geistigen Bedürfnissen – als plastisches Prinzip herauszuarbeiten und darzustellen."

District #19: Hanes Stelzhamer & Uwe Bressnig

District #19: Hanes Stelzhamer & Uwe Bressnig

Projekttitel: Vinyl-Rodeo

"Plattenreiter_innen aufgepasst, hier kommen nicht nur Tänzer_innen ins Schwitzen! Turntables werden mit "human power" angetrieben. Wer möchte, kann selbst kurbeln!"

Die beiden Künstler Hanes Stelzhamer und Uwe Bressnig präsentieren in ihrer Box die alte Leier des Heurigenliedes am Plattenteller. Das Besondere daran ist, dass der Plattenspieler mit einem selbstgebauten Gerät aus einer Nähmaschine und Fahrradteilen betrieben wird – Besucher_innen betätigen den handgetriebenen Apparat und bringen die Musik zum laufen. Zu hören gibt es bei dem menschlichen Plattenspieler Wienerlied-Vinyl aus dem Fundus.

In Grinzing, einem Teil des 19. Bezirks, ist die Heurigenkultur mit ihrem typischen Wienerlied beheimatet. Ob die Wiedergabe originalgetreut tönt, oder zu schnell oder zu langsam daherkommt, hängt ganz davon ab, wie genau die Besucher_innen die Geschwindigkeit halten können.

 District #20: Play:Vienna

District #20: Play:Vienna

Projekttitel: Personal Adventure Brigittenau

Seit fünf Jahren verwandeln PLAY:VIENNA Wien regelmässig in einen Spielplatz.
Nichts anderes macht das Künstler-Kollektiv auch mit der DISTRICTA #23. Das gesamte Gelände wird zum Spielfeld.

Genau genommen handelt es sich um eine interaktive Telefonperformance für eine Person. In der Box steht der Automat, aus dem man sich sein Abenteuer ziehen kann: einen Umschlag, in dem eine kurze Einführung und ein Handy stecken. Kaum hat man den Zettel gelesen, klingelt das Handy. Eine Stimme sagt an, wie es jetzt weiter geht. Das Abenteuer beginnt.

Die Performance folgt einem groben Gerüst, wird aber letztendlich durch die Handlungen der Spieler_innen bestimmt. Eine Schauspielerin erzählt live, zusätzlich sorgt eine weitere Schauspielerin immer wieder für kleine Interaktionen. Die Künstler_innen von PLAY:VIENNA haben dazu Fundstücke in Brigittenau gesammelt, verfremden und führten Interviews, suchten nach spannenden orten, Erlebnissen oder Gegenständen, die sie dann in das Personal Adventure einbaut haben.

Eindrücke aus der Brigittenau vermischen sich mit dem Gelände der CREAU und werden zu einem Abenteuer für Besucher_innen.

 District #21: Alexander Mikula & Andrea Neumann

District #21: Alexander Mikula & Andrea Neumann

Projekttitel: Hasenheim

Die Videoinstallation HASENHEIM wirft einen liebevoll kritischen Blick auf die Entwicklung im 21. Bezirk.

Der Hase symbolisiert den Menschen in seinem Lebensraum. Er dient als Projektionsfläche für die Spannung zwischen vergangenen Werten und fortschreitender Urbanisierung – in Selbstreflexion der Vorgänge um ihn herum.
Hasenheim beschäftigt sich mit den Themen Lebensqualität, Infrastruktur, Wohnbau und Verkehr sowie den aktuellen Bedürfnissen eines sich wandelnden Stadtteils von einer kleinkariert dörflichen zu einer modernen urbanen Struktur. Floridsdorf am Weg zu einem lebenswerten und modernen Teil von Wien.

Die Installation wurde in die Pferdebox integriert, wirkt wie ein Tier in der Koppel – um den ländlichen Charakter des Bezirkes zu unterstreichen.

AKIA wurde von Andrea Neumann und Alexander Mukula als Verein zur Förderung visueller Kunst im Bereich Fotografie und Digital Art gegründet. Ziel ist, – durch Projekte sowie der Vermittlung von Konzepten und Methoden – künstlerische Fotografie und Digital Art der Öffentlichkeit näher zu bringen.

District #22: Stefanie Irsigler & Johannes Winkler

District #22: Stefanie Irsigler & Johannes Winkler

Projekttitel: Grenzen & Gegensätze --- von 24,6 %

Als Ur-Donaustädter werden Stefanie Irsigler und Johannes Winkler ihre Jugend und damit ihre Persönlichkeitsentwicklung zu liberal denkenden Menschen mit einer räumlichen Installation darstellen und wie ihnen der Bezirk dabei Inspiration war.

Spezial-Gastauftritt von anderen "Ureinwohner_innen" sind geplant.
Der 22. Bezirk macht ein Viertel des Wiener Gemeindegebiets – 24,6 % – aus. Er birgt und barg von jeher viele Grenzen in sich, da er wie kein anderer Bezirk aus verschiedensten Gemeinden zusammengesetzt ist ( 8 + Lobau ). Und dies geschieht täglich auf unterschiedlichste Weisen. Kaum an einem anderen Ort fühlt man sich der Großstadt, dem Strand- & Landleben so nah wie hier. So definiert sich der 22. Bezirk auf seine ganz eigene Art.

"Durch diese Grenzen und Gegensätze entstand im 22. ein autonomes Denken und Handeln und ein Donaustädter hat dadurch sein eigenes Bewusstsein als Wiener."

District #23: Karim El Seroui

District #23: Karim El Seroui

Projekttitel: VERSUS

El Seroui ist ein österreichischer Künstler, der in Wien lebt und arbeitet. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die Malerei und Installation.

Der Architekt und Autodidakt stilisiert Eindrücke und Emotionen durch die eingebettete Figuration geometrischen Ausdrucks. Im Rahmen der DISTRICTA #23 zeigt er die künstlerische Intervention Versus.

Liesing – gegenwärtig als Industriegebiet gebrandmarkt – ist Inhalt des Kunstprojekts. Ambivalent spiegelt der Bezirk die Wechselwirkung zwischen dem „Gegebenen = Landschaft und dem Gemachten = Industrie“. Durch die Wechselwirkung zwischen dem größten Prozentanteil Wiens an Industriegebiet und den beachtlichen Grünflächen repräsentiert sich Liesing als Paradoxon.

El Seroui reflektiert unverblühmt den Unterwerfungskampf zwischen Industrie und Natur in Form einer skulpturalen Installation. Ungeachtet des wachsenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit, wird der Protagonist Mensch auf seine Funktion als Schöpfer reduziert.

District #CREAU - out of competition - Nora Schindler

District #CREAU - out of competition - Nora Schindler

Projekttitel: Gewalt im öffentlichen Raum

Die Künstlerin Nora Schindler vertritt die CREAU als Ort und präsentiert ihre berzirksübergreifende Arbeit: Gewalt im öffentlichen Raum.

Die Rezipienten finden sich in einem Raum vor, der rechtsseitig Gewalt im öffentlichen Raum skizziert und nach links hin in ein spärlich eingerichtetes kleines Wohnzimmer übergeht.

Die Künstlerin trägt einen bis zur Nase reichenden Kopfverband mit Augenschlitzen, kocht Kaffee am E-Herd auf einem Bügelbrett in der Nische, davor steht ein Tischchen mit zwei Sesseln und der Kamera in Position. Ein Bildschirm zeigt eine Straßenaufnahmen aus Wien. Die Rezipienten werden zu Kaffee und Kuchen eingeladen um dann auch ein Interview zum Thema vor laufender Kamera abzugeben.

Zum Abschluß erhalten die Besucher_innen ein Kuvert mit zwei Bücherlisten zum Thema und einer Blumenblüte aus Karton.

DIE KÜNSTLERISCHE ARBEIT IST NICHT TEIL DES WETTKAMPFES.